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Gutturaler Gesang (lat. "guttur" = Kehle) ist Kehlgesang. Im Metal ist er vor allem in seinen Formen Growling, Screaming, Shouting und als Pig Squeals bekannt.

Klang[]

Growls, Screams und Pig Squeals klingen verzerrt, während Shouts einen etwas klareren Klang haben. Pig Squeals haben dabei die Ähnlichkeit mit dem Grunzen und Quieken eines Schweines. Growls und Screams sind sich ähnlich: Beim Growling verwendet man tiefe Tonlagen, beim Screaming hohe. Das Growling ist etwas kehliger.

Technik[]

Guttuleraler Gesang wird mit den Taschenbändern erzeugt. Die Taschenbänder sind Hautfalten, die über den Stimmbändern (Stimmfalten) liegen. Menschen benutzen die Taschenbänder hauptsächlich zum Räuspern. Zumeist folgt die Tonerzeugung in Zusammenarbeit mit den Stimmbändern, fälschlicherweise werden die Gesänge auch nur mit den Stimmbändern erzeugt. Das führt gewöhnlich zu Kehlreizungen, kann aber auch bei zu häufiger falscher Durchführung zu schweren Schäden an den Stimmbändern führen. Daher sollte man Unterricht in gutturalem Gesang nehmen, wenn man beispielsweise Sänger in einer Band mit Growl-Vocals werden will.

Wird gutturaler Gesang richtig ausgeführt, wird er nur mit den Taschenbändern erzeugt. Dabei kann die Tonhöhe nicht mehr mit den Stimmbändern bestimmt werden. Die Tonhöhe kann nur noch leicht verändert werden, indem man den Mund beim Singen formt - beim Zusammenziehen zum "o" wird der Ton tiefer, beim Öffnen zum "a" wird der Ton heller. Das gilt nicht für das high-pitched Screaming, welches im Falsett (die Erhöhung der normalen Stimme um zumeist ein Oktav) erzeugt wird. Dabei müssen die Stimmbänder verwendet werden. Auch das Shouting verlangt die Verwendung der Stimmbänder, bei dieser Gesangsart hingegen ist die Gefahr einer Schädigung der Stimme nicht so hoch wie bei den anderen Gesängen.

Gutturaler Gesang im Metal[]

Growling[]

Growling ist eine tief gesungene Art des gutturalen Gesangs. Das Wort kommt vom englischen "to growl", was so viel wie "knurren", "brummen" oder "grunzen" (deswegen auch grunting genannt) bedeuted. Growling ähnelt dem Knurren eines Tieres. Es gibt wie im klaren Gesang verschiedene Klanghöhen, beispielsweise sind Sopräne keine Seltenheit mehr. Vorreiter war Charles "Evil Chuck" Schuldiner von Death, der eine Art "Proto-Growling" als einer der ersten einsetzte. Wirkliches Growling entstand dann erst durch Death-Metal-Bands aus Skandinavien und Florida. Zumeist findet sich Growling in den Core-Genres und im Death Metal, ist gelegentlich aber auch im Black-, Gothic-, Doom- und seltener auch im Thrash Metal zu finden.

Einige Vertreter[]

  • Chris Barnes (Six Feet Under)
  • George Fisher (Cannibal Corpse)
  • Angela Gossow (Ex-Arch Enemy)
  • Alissa White-Gluz (Arch Enemy)

Screaming[]

Das Screaming ist im Grunde das hoch tonierte Equivalent zum Growling. Es wird ähnlich erzeugt, nur höher. "to scream" bedeuted "kreischen", und so in etwa klingt diese Gesangsart auch. Oft werden die Stimmbänder mitverwendet, um das so genannte "high-pitched screaming" zu erzeugen, dass noch einmal höher klingt als das normale Screaming. Von Screaming auf Growling innerhalb eines Liedteiles zu wechseln ist recht schwierig und kann nur von geübten Sängern mit großem vokalen Klangspektrum erreicht werden. Wer diese Fähigkeit nicht hat, kann es immerhin noch bis zu einem tiefen Krächzen bringen, dass aber nicht zu den tiefen, brummenden, teils gurgelnden Geräuschen des Growlings hinunterreichen kann. Zumeist findet man es im Black Metal, aber auch im Nu Metal, im Death Metal und in den Core-Genres lassen sich gelegentlich Screams finden.

Einige Vertreter[]

  • Rob Halford (Judas Priest)
  • Per Yngve Ohlin (Mayhem)
  • Oliver Sykes (Bring Me The Horizon)
  • Mitch Lucker (Suicide Silence)
  • Corey Taylor (Slipknot)

Shouting[]

Shouting ist weit klarer als das Growling, das Screaming oder die Pig Squeals. Normalerweise wird es nur durch das Anheben der Stimme erzeugt. Oft kommt der Laut auch aus der Kehle und lässt das Shouting tiefer klingen, während das Zupressen der Kehle einen hohen, quietschenden Laut erzeugt. Oft werden nur die Stimmbänder verwendet, man benutzt das Shouting auch oft zum melodischen Singen.

Einige Vertreter[]

Pig Squeals[]

Hauptartikel: Pig Squeals

Pig Squeals sind eine Gesangstechnik, die nach dem Quieken von Schweinen (= pig squeals) klingt. Sie wird durch Inhales (Einatmen) und Exhales (Ausatmen) erzeugt. Die Inhales klingen heller und leiser, während die Exhales tiefer und lauter klingen. Der meiste gesungene Text klingt nach dem fiktiven Wort "Bree" (das "ee" als "ie" und das r englisch gesprochen). Für gewöhnlich sind sie in Breakdowns zu finden, aber es gibt auch als Lead-Vocals in den Core-Genres und im Death Metal.

Gutturaler Gesang in anderen Genres[]

Volksmusik[]

In der Volksmusik klingt gutturaler Gesang meist nicht so verzerrt wie im Metal. Hier klingt sie eher kehlig und leiernd, teilweise auch monoton. Beispiele sind:

  • der sardische Volksgesang
  • das Blue-Yodeling des Countrys
  • das Jodeln
  • der Joik der Samen

Andere[]

Shouting, Growling und Screaming finden sich auch im Punk. Der Hardcore verwendet dabei viele Screams und Growls, während im Punkrock vermehrt Shotungs, aber gelegentlich auch Screams verwendet werden.

Weblinks[]

Siehe auch[]

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